Ausflug

Gemeinsam machten sich zahlreiche Mitglieder der Feuerschützengesellschaft Diessen vom 7. – 10. Juli auf in den Bayerischen Wald nach Grafenau. Nach den vorangegangenen Wettkämpfen stand für einige Regeneration, für alle ein verlängertes Wochenende mit Geselligkeit in der Gesellschaft an.

Nach der Anreise am Donnerstag mit einem fröhlichen gemeinsamen Abend, wartete am Freitag mit dem Nationalpark Bayerischer Wald ein erster Höhepunkt auf die Mitglieder. Barrierefrei wanderte man auf dem Baumwipfelpfad, ausgezeichnet als längster Baumwipfelpfad der Welt, bei sonnigem Wetter mit angenehmen Temperaturen und guter Fernsicht. Ausgangspunkt am Boden der Bäume des Bayerischen Walds schraubte man sich im Laufe der Wanderung immer mehr in die Höhe der Baumwipfel, vorbei an den lehrreichen Informationstafeln, um anzukommen über den Baumspitzen in einer Höhe von 44 Metern über Grund. Dort konnte ein atemberaubender Blick auf das Gebiet rund um den 1373 Meter hohen Lusen und die abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft mit Berggipfeln über 1.000 Meter, die über das Waldmeer aufragt und bis fast zur 1.500-Meter-Grenze reicht, geworfen werden.

Wie in Diessen die Kunstkeramik und Zinngießerei beheimatet ist, war und ist im Bayerischen Wald die Glaskunst zuhause. So stand am Samstag für alle die Schönheit und Vielfalt des Glases im Vordergrund.

Vorab aber stand jedoch ein besonderes Glas im Rampenlicht, wurde doch das Schnaps-Museum Spiegelau besucht. Im Prospekt wird es vom Besitzer wie folgt beschrieben: „Kultur und Genuss erwarten die Besucher“, man könnte ergänzen, „Kultur, Genuss und Geruch …“, denn ein Duft von Kräutern und Eichenholzfässern herrschte in den Gemäuern.

Mancher mit einer Schnapsflasche Blutwurz „bewaffnet“, begaben sich die Feuerschützen anschließend zur Firma JOSKA in Bodenmais, einem der großen Glashersteller im Bayerischen Wald.

Urtümlich und authentisch wie vor Hunderten von Jahren ist der Beruf des Glasmachers auch heute noch. Mit Geschick, Können und jahrelanger Erfahrung lassen die Glaskünstler wahre Kunstwerke entstehen. Die Kreativität ist das größte Potential der Glaskünstler, die immer wieder neue Meisterwerke aus Glas zaubern. Unter anderem ist diese Glasbläserei auch bekannt durch die Herstellung von Glaspokalen. Manche Trophäe des Biathlon- oder Ski-Weltpokals hatte ihren Ausgang hier. Man spürte die Hitze des Glasofens mit mehr als 1300°C, wenn den Glasbläsern bei ihrer kunstvollen Arbeit über die Schultern geschaut wurde oder die selbstgeblaseneGartenkugel im Entstehen war.

Anschließend ging es in die Werkstätten der Glashütte Weinfurtner in Arnbruck. Jahrtausende fasziniert und begeistert der Werkstoff Glas schon die Menschen, daher haben sich hier Maler, Graveure, Glasmacher und Glasschleifer zu einer gestalterischen und kreativen Gemeinschaft zusammengefunden, um Traditionelles und Althergebrachtes mit Modernem und Neuem zu vereinen.

Diese schöpferische Zusammenarbeit aus Handwerkern und Künstlern lässt immer neue und interessante Formen und Ideen entstehen, an denen sich Geist und Seele der Menschen erfreuen. Besonders konnte man dies in dem weitläufigen Skulpturen- Garten mit seinen fantasievollen Objekten, der zum Flanieren und Staunen einlud, erkennen.

Nach Rückkehr von den Ausflügen wurden die Abende im Hotel verbracht, wo nach einem Besuch des Wellnessbereichs auch das Abendessen serviert wurde.

Samstagabend während dem Fünf-Gänge-Gala-Dinner nutzte der 1. Schützenmeister Jakob Stainer die Gelegenheit und lobte die harmonische und gemeinschaftliche Atmosphäre der vergangenen Tage. Einen besonderen Dank richtete er an seinen 2. Schützenmeister Andreas Hirmer, der diesen Ausflug organisiert und vorbereitet hatte.

Es gab aber auch noch ein Jubiläum zu feiern. Für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Kgl. privil. Feuerschützengesellschaft Diessen erhielt Helmut Niederländer die Ehrungen des Bayerischen- und Deutschen Sportschützenbundes überreicht. Verbunden mit großem Dank für seine langjährige Treue und Verbundenheit zur Gesellschaft, der geleisteten Arbeit und seinen sportlichen Einsätzen verlieh Ihm der 1.Schützenmeister das Protektorabzeichen des Deutschen Sportschützenbundes mit seinem Protektor S. H. Andreas Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha in Silber. Lisi Stainer erhielt anschließend aus der Hand des 1. Schützenmeisters für ihre bisherigen Leistungen, 25 Jahre Jugendleiterin der Gesellschaft und Trainerin des erfolgreichen Bayernliga-Aufsteigers, das Protektorzeichen Seiner Königlichen Hoheit Herzog Franz von Bayern.

Lange wurde noch zusammengesessen. Einige alte Geschichten wurden erzählt, der Blick aber auch auf die kommenden Ereignisse wie Bayerische, Deutsche Meisterschaften und die Europameisterschaften in Bologna in Italien gerichtet. Fazit dieses Ausfluges war, Schützengemeinschaft, Schützengesellschaft ist für Jung und Alt. So war es, so ist es und so wird es weiter sein.