Interview mit Michi Janker

Das Maskottchen hat Glück gebracht
Das Maskottchen hat Glück gebracht
 Fahrplan zum Erfolg

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Dießen

Mittwoch, 10. August 2011, mittags

Die Sonne scheint, Michi sitzt mir auf der Terrasse gegenüber.

Das Aufnahmegerät läuft, das Interview kann praktisch beginnen…

Eva: Hallo Michi! Der Abschluss der Europameisterschaften war für Dich ja sehr erfolgreich. Herzlichen Glückwunsch nochmals dazu. Wie war’s in Belgrad?

Michi: Also erstmal Dankeschön. Joah, schön war’s in Belgrad. Gott sei Dank war’s nicht so warm.

Eva: Warum lief’s am Anfang bei der EM nicht so ganz gut? Du bist doch bestimmt mit Erwartungen in den Wettkampf gegangen, weil Du ja schon die Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft mit der Mannschaft in liegend geholt hast.

Michi: Also zunächst war’s von den Bedingungen her ein schwieriger Stand von den Wettereinflüssen und da der Stand sehr hoch war, musste man auch viel am Anschlag verändern, was dazu geführt hat, dass man natürlich ein anderes Gefühl bekommt und das war bei liegend eben nicht optimal.

Eva: Aha, da hat sich die nächste Frage dann eigentlich schon erledigt, wie denn der Schießstand so war. Also bei International 3×40 ging’s ja super. Wie waren denn deine ersten Empfindungen, nachdem Du ja mit der Mannschaft Gold geholt hast, Du Dich aber noch auf das Finale vorbereiten musstest?

Michi: Jo, also es war schon mal super, Ziel war erreicht. Wie immer ist das Ziel, eine Medaille zu holen, sag ich mal, egal wo. Und da war am Anfang erst einmal der Druck weg, sodass ich mich entspannt auf das Finale hab vorbereiten können. Ich bin rein gegangen: „Schau ma’ halt mal was geht“, aber nicht so, dass ich jetzt sagen hätte müssen, dass ich jetzt unbedingt eine Medaille erkämpfen muss.

Eva: Was ging bei Dir im Kopf vor, nachdem Du die zwei Achter im Finale geschossen hast?

Michi: Da muss man sagen, dass ich dann während dem Finale nach dem ersten Achter schon nervös gewesen bin, was vielleicht gar nicht ganz schlecht war, weil der Schuss darauf, sag ich mal, ist ja wieder gut gewesen. Und dann bei der zweiten Acht, die hab ich dann nicht ganz so gesehen. Da bin ich ein bisschen misstrauisch geworden und hab mich dann eigentlich aber gefangen, weil ich gesehen hab, dass von hinten das Feld aufholt und da hab ich mir gedacht: „Wenn du jetzt nicht anziehst, dann ist es vorbei“.

Eva: Nach der ersten Hälfte ging es ja bergauf. Du hast mit vier Zehnern ausgeschossen. Warum lief es auf einmal so gut?

Michi: Tja, warum lief’s dann gut? Das ist wie ein Schalter im Kopf gewesen, den ich dann einfach hab umschalten können, wo ich mir gesagt hab: „Hey, du bist stehend technisch super und du weißt auch, dass du es gut schießen kannst“ und irgendwie war auf einmal die ganze Nervosität weg und ich hab dann wie im Training schießen können und super mein Ding durchziehen können.

Eva: Was dachtest Du unmittelbar nach dem Finale, als Du mit allem fertig warst?

Michi: Hahaha, was dacht ich da? Tja, also zunächst war ich erstmal froh, dass ich es noch mal retten hab können und da ist man einfach nur glücklich nach dem Finale. Da fließen nicht so viele Gedanken durch den Kopf, man ist einfach nur glücklich, dass es gut gelaufen ist und man schaut planlos in die Zuschauermenge! Man ist einfach nur happy.

Eva: Habt ihr danach noch kräftig gefeiert mit dem Kader?

Michi: Ja wir haben angestoßen mit einem Sekt und die Mannschaft hat ein Bierchen darauf getrunken. Das war’s schon so ziemlich.

Eva: Was sind nun deine weiteren Ziele für die Zukunft?

Michi: Ähm, ich möchte Olympiasieger werden nächstes Jahr, hahaha! Nein, also nächstes Jahr wird schwierig, weil ich wieder zur Schule geh und da muss man wieder schauen, dass man Schule und Sport unter einen Hut bringt und da weiß ich noch nicht, wie das funktioniert. Also nehme ich mir wieder die Europameisterschaften als Ziel, weil die Olympiade halt doch noch zu früh ist und der Zug dazu schon abgefahren ist und deswegen will ich auf jeden Fall bei der EM dabei sein.

Eva: Cool, war das alles, was du uns erzählen wolltest?

Michi: Ja ich möchte mich noch bedanken bei meinen Eltern, Großeltern, Fans und allen, die mitgefiebert haben. Autogramme gibt es später!

Eva: Danke Michi für das Gespräch und „Gut Schuss“ bei den Deutschen Meisterschaften!