Generalversammlung

Die neugewählte Vorstandschaft, es fehlt 2. Schützenmeisterin Steffi Böhm
Die neugewählte Vorstandschaft, es fehlt 2. Schützenmeisterin Steffi Böhm
Für 25 Jahre Mitgliedschaft Reinhard Bildl
Für 25 Jahre Mitgliedschaft Reinhard Bildl

Bei der äußerst gut besuchten diesjährigen Generalversammlung wurde, neben dem Vortrag der Jahresberichte, ein Umbruch im Schützenmeisteramt eingeleitet.

Zu Beginn der Versammlung konnte der 1. Schützenmeister Jakob Stainer neben den Ehrenmitglieder Heinrich Fuchs, Hans Mayr, Helmut Niederländer und Gustl Pauser, auch den Bürgermeister und Schützenkommißar Herbert Kirsch begrüßen. Als weitere Ehrengäste waren die Mitglieder und Gemeinderäte Michael Hofmann und Thomas Betz, sowie Landesjugendleiterin Elisabeth Stainer und Landesjugendsprecherin Eva Stainer anwesend.

Mitgliederstand

1. SM Stainer berichtete, dass der BSSB ein neues Mitglieder-Verwaltungsprogramm eingeführt hat. Im Zusammenhang mit dieser Neueinrichtung wurde eine längst fällige Überarbeitung der Mitgliederlisten vorgenommen. Die Feuerschützengesellschaft hat derzeit aktuell 163 Mitglieder. Erfreulich ist der hohe Anteil an Jugendlichen mit 46 Mitgliedern bis 27 Jahre (Schützenjugend) und 39 Frauen. Dies bedeutet, dass die Jugend einen Anteil von ca. 30% am Gesamtmitgliederstand hat, die Damen einen Anteil von ca. 25%, zusammen also mehr als die Hälfte der Mitglieder.

Wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung

Stainer berichtete weiter, dass die wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft weiter als sehr gesund bezeichnet werden kann. Dies bemerkte im übrigen auch Dieter Böhm als Schatzmeister bei seinem Kassenbericht und anschließend Herbert Sanktjohanser, der die Kasse zusammen mit Andreas Filgertshofer geprüft hatte.

Die Gastronomie mit der Wirtin Julia Steinel hat sich gut entwickelt. „Was die Biergartensaison bzw. die Beschwerden anbetrifft, sind wir sicherlich einen Schritt weiter. Unsere Julia ist im abgelaufenen Jahr von weiteren Anzeigen verschont geblieben und die Polizeikontrollen sind daher auch weniger geworden.

Inwieweit dazu auch beigetragen hat, dass unser Michi Janker von der Polizei-Sportfördergruppe sein Praktikum bei der örtlichen Polizeistation in Diessen gemacht hat, mehrmals mit den Polizisten beim Schießen bei uns in der Schießstötte war, vermag ich nicht zu sagen. Geschadet hat es jedenfalls nicht”, sagte Stainer.

Kritische Gedanken äußerte er im Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Engagement.

Sicherlich gehöre dazu, gelegentlich auch in der Gastronomie einzukehren und nicht nur zum Schießen zu kommen und dann wieder zu gehen. Auch der Besuch der zahlreichen Veranstaltungen in und außerhalb der Gesellschaft könnte manchmal zahlreicher ausfallen, z.B. beim Martini- oder Josephischießen, oder aber auch beim Freundschaftsschießen mit Erling-Andechs und Herrsching.

Besonders deutlich ist über die Jahre das Engagement der Mitglieder gesunken, was den Arbeitsdienst anbetrifft, merkte Stainer an, wollte an dieser Stelle jedoch einem vorliegenden Antrag eines Mitgliedes nicht vorgreifen.

Bauangelegenheit

Wie bereits letztes Jahr angekündigt, stehen nun größere Baumaßnahmen für das Jahr 2018 an. Mit der Herausgabe der neuen Schießstandrichtlinien im Oktober 2012 wurden vom Staat Tatsachen geschaffen, die nach der regelmäßig wiederkehrenden Schießstättenüberprüfung nun umzusetzen sind. Folgende Arbeiten und Umbauten stehen dabei an:

  • Rückprallsicherheit an den Geschoßfangwänden
  • Be- und Entlüftungsanlage nach neuesten Vorschriften (Verdrängungslüftungßystem)
  • Wand- und Deckenbekleidungen mit verschärften Brandschutzanforderungen
  • Zuluftanlage für die teilüberbauten Schießanlagen, 100 m-Stand
  • überdachung der Zielstationen 50 und 100 m wegen den Bleiemißionen

Die vorliegenden Kostenschätzungen der einzelnen Maßnahmen haben eine vorläufige Gesamtbausumme von ca. 200.000,00 € ergeben.

Die Finanzierung muß durch Eigenleistungen der Mitglieder, die vorhandenen Barmittel und, oder eine Darlehensaufnahme erfolgen. Inwieweit sich die Marktgemeinde Dießen an Baukosten beteiligen wird, nachdem sie sich schon vor Jahren davon verabschiedet hat, steht in den Sternen, sagte der 1. SM, verwies aber an dieser Stelle auf die Antragstellung des MTV bei der Gemeinde für die Erstellung der Socceranlage, wie den Zeitungen entnommen werden konnte.

„Letztendlich wird es für alle ehrenamtlich Tätigen immer unverständlicher, dass einerseits die staatlichen Anforderungen an die Vereine und ihre Funktionäre immer höher geschraubt werden, andererseits aber immer weniger Geld aus der öffentlichen Hand zu deren Unterstützung zur Verfügung steht. Und dies, obwohl die Einnahmen des Staates ständig gestiegen sind bzw. steigen. Solange Vereinsmitglieder neben ihrer Freizeit auch bereit sind, Spenden fließen zu laßen, wird Inklusion und Integration in einem Ort funktionieren. In Städten, wo Anonymität und Schnelllebigkeit vorherrschen, fallen diese Strukturen bereits weg und staatliche Einrichtungen müßen die Jugendhilfe und –pflege übernehmen.

Wir verwalten hier das Erbe unserer Väter und Mütter, stellen Schießanlagen für unsere Mitglieder zur Verfügung, erhalten diese, damit Breiten- und Spitzensportler beste Bedingungen vorfinden um Erfolge feiern zu können. Wir werden 2020 eine 600-jährige Geschichte haben und die Zeitgeschichte, wie wohl keine andere Vereinigung oder Verein am Ort, mitgeschrieben haben. Ich hoffe, dass die Ringe nicht verblaßen und wir uns alle weiterhin im Licht der olympischen Ringe sonnen dürfen“, so der 1. Schützenmeister.

 

Die neugewählte Vorstandschaft, es fehlt 2. Schützenmeisterin Steffi Böhm
Die neugewählte Vorstandschaft, es fehlt 2. Schützenmeisterin Steffi Böhm
Für 15 Jahre aktives Wettkampfschießen
Für 15 Jahre aktives Wettkampfschießen

Sport

Ohne dem Sportbericht von Christian Kettl vorzugreifen, der wie üblich wieder ausführlich von den Erfolgen im abgelaufenen Jahr berichtete, bemerkte Stainer, mit Michi Janker und Daniel Brodmeier haben sich erstmals zwei Mitglieder der Feuerschützengesellschaft für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro vom 05. – 21. August 2016 qualifiziert und damit einen weiteren Höhepunkt in der sportlichen Geschichte der Schützengesellschaft, aber auch der Marktgemeinde Dießen, gesetzt. Der Medienrummel für uns Sportschützen war ungewohnt, aber angesichts der Erfolge auch angebracht. Und er dachte dabei nicht nur an Monika Karsch mit ihrer Silbermedaille, die im übrigen in ihrer Jugendzeit auch Mitglied bei den Dießener war, sondern auch an die anderen Erfolge.

„Michi bei seinen ersten olympischen Spielen mit einem 29. Platz mit dem Luftgewehr und Brodi mit seinem 37. Platz KK-Liegend und einem hervorragenden 4. Platz im Dreistellungskampf haben sich prächtig in der Weltelite geschlagen. Wir als Feuerschützen sind stolz darauf, nun zwei Olympioniken in unserer Gesellschaft als Mitglieder zu haben”, bemerkte er.

 

Für 25 Jahre Mitgliedschaft Käthi Kellringer mit Mayr Hans
Für 25 Jahre Mitgliedschaft Käthi Kellringer mit Mayr Hans
Für 30 Jahr aktives Wettkampfschießen
Für 30 Jahr aktives Wettkampfschießen

Ehrungen

Für 25 Jahre Mitgliedschaft konnten bei der Generalversammlung mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen und Deutschen Schützenbundes Katharina Kellringer und Reinhard Bild ausgezeichnet werden.

Für ihr zehnjähriges Engagement auf sportlicher Ebene erhielten Sabine Kettl, Sabine Knoller und Eva Stainer das grüne Ehrenzeichen des Deutschen Schützenbundes, für fünfzehn Jahre Anna Schweizer, Thomas Betz und Dr. Micha von Nordheim das Ehrenzeichen in Bronce.

Eine besondere Ehre wurde Alfred Klotz zu Teil, der für seine nunmehr seit dreißig Jahren andauernde Sportkarriere die Sebastianusnadel des DSB erhielt.

Neuwahlen

Nachdem der bisherige 2. Schützenmeister Andreas Hirmer und der langjährige Schatzmeister Dieter Böhm für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung standen, kam es im Schützenmeisteramt zu größeren Veränderungen. Steffi Böhm bekleidet zukünftig das Amt der 2. Schützenmeisterin, Sabine Knoller übernimmt das Amt der Schatzmeisterin. Das dadurch frei gewordene Amt der Schriftführerin übt zukünftig Eva Stainer aus.

Wiedergewählt in den Gesellschaftsaußchuß wurden Lisi Stainer und Michi Hofmann. Neu in den Außchuß gewählt wurden Markus Knedlik, Thomas Lecker und Anna Schweizer.

„Mit diesen Wahlen wurde bei den Feuerschützen ein erster großer Umbruch nach beinahe drei Jahrzehnten der Kontinuität vollzogen“, sagte Stainer und fügte hinzu, dass er sich auf die Zusammenarbeit mit den neuen Schützenmeisteramtskolleginnen und dem Gesellschaftsaußchuß freue.

Schluß

Abschließend dankte der 1. Schützenmeister Dieter Böhm und Andi Hirmer für ihre bisherigen Tätigkeiten im Schützenmeisteramt, sowie Gerda Frankenberger und Max Zimmermann vom Gesellschaftsaußchuß, die sich alle in den vergangenen Jahren immer wieder für die gemeinsame Schützensache engagiert hatten.

Mit den Worten, „liebe Senioren, ich danke Euch an dieser Stelle wieder sehr herzlich im Namen der Gesellschaft, was wäre die FSG ohne Euch! Ihr nehmt mir nach wie vor ohne viel Aufheben zu machen und vor allem ohne dass ich mich darum kümmern muß, viel Arbeit ab. Wenn ich nur mehr von euch hätte, Vergelt`s Gott“, beendete Stainer die Generalversammlung.