Generalversammlung
Drei Jahre sind seit der letzten Generalversammlung vergangen. Die Corona-Pandemie hat auch den Schießbetrieb und die gesellschaftlichen Zusammenkünfte der FSG während dieser Zeit lahmgelegt.
Umso erfreulicher war es, dass nach dieser langen Zwangspause 30 Mitglieder der Einladung ins Schützenstüberl gefolgt sind. Unter den Gästen konnte der 1. Schützenmeister die Ehrenmitglieder Heini Fuchs, Hansi Mayr und Helmut Niederländer, den Schützenkommissar Herbert Kirsch, die Bürgermeisterin Sandra Perzul und das Gemeinderatsmitglied Michi Hofmann, den Bundesliga-Mannschaftssprecher Maxi Ulbrich, die Landesjugendleiterin Lisi Stainer und die Landesjugendsprecherin Eva Stainer recht herzlich begrüßen.
Zukünftig nicht mehr am Gesellschaftsleben teilnehmen können die in den letzten drei Jahren verstorbenen Ehrenmitglieder Gustav Pauser und Hans Trieb, ebenso wie das Gesellschaftsausschuss-Mitglied Thomas Lecker und die Mitglieder Friederika Sanktjohanser und Alwin Hindermayr.
Beim Totengedenken wurde zudem an Josef Grabler erinnert, der bereits im Jahr 1861 verstorben ist. Ein Jahr zuvor hatte er auf dem Oktoberfest eine Fahne als Alterspreis gewonnen. Diese wurde vor Kurzem im Dießener Heimatmuseum entdeckt und konnte durch das fortgeschriebene „Verzeichnis der Herren Schützen“ dem Gesellschaftsmitglied zugeordnet werden. Nun sollen weitere Nachforschungen dazu betrieben und Josef Grablers‘ Geschichte erneut zum Leben erweckt werden.
Der amtierende Schützenkommissar Herbert Kirsch bedankte sich in seinem Grußwort für die Einladung und bewunderte die Baumaßnahmen der letzten zwei Jahre. Er sprach seinen Respekt dafür aus, wie viel Aufwand die FSG betreibt, um auf dem modernsten Stand zu bleiben. Kirsch hat sich ebenfalls darüber gefreut, dass die erste Mannschaft in der Bundesliga geblieben ist. Trotz Corona war der Heimkampf eine Attraktion für die Zuschauer und Kirsch kündigte an, auch beim nächsten Wettkampf in der Mehrzweckhalle wieder dabei zu sein. Kirsch bedankt sich für die freundschaftliche Beziehung und die vielen Jahre, in denen die FSG den Bürgermeister unterstützt hat.
Auch die Dießener Bürgermeisterin Sandra Perzul hat sich nach zwei Jahren Amtszeit über die Einladung gefreut. Es sei nicht selbstverständlich, dass die FSG die Coronazeit so gut überstanden hat. Perzul freute sich, dass die FSG das Brauchtum würdigt und sich die traditionellen Werte und Heimatverbundenheit beibehalten hat. Auch der Bundesliga-Wettkampf hat sie fasziniert und war trotz der reduzierten Zuschauerzahl stimmungsvoll. Perzul hob die gute Zusammenarbeit zwischen der FSG, dem ehemaligen Bürgermeister und der Gemeinde hervor und hofft, dass es auch in Zukunft so weitergeht.
Der Schützenmeister Jakob Stainer bedankte sich daraufhin für die Grußworte und betonte wie immer launig, dass die FSG kein Verein, sondern eine Gesellschaft sei. Der Unterschied liegt darin, dass die FSG kein eingetragener Verein ist, sondern seit 1868 unter dem Protektorat seiner königlichen Hoheit steht und somit dem Bayerischen Innenministerium untersteht.
Bauangelegenheit
Trotz der coronabedingten Schießpause gab es viel zu berichten. Die Mitglieder der FSG Dießen waren wie zu erwarten die letzten zwei Jahre nicht untätig gewesen.
Das Freundschaftsschießen mit den Herrschinger „Wildschützen“ e.V. und der SG „Tell“ Erling-Andechs e.V. war die erste und letzte Veranstaltung, die auf den neuen Schießanlagen in der DL-Halle geschossen werden konnte.
Genau eine Woche danach wurde der Lockdown beschlossen, der zu einer schweren Zeit für die Gesellschaft wurde. Im selben Jahr wurde dann aber noch mit dem zweiten Bauabschnitt der 50- und 100-Meterbahnen angefangen. Hierbei wurde eine Vielzahl der Arbeitsstunden in Eigenleistung erbracht. Durch die Corona-Auflagen musste in Zweiergruppen gearbeitet werden, um die Kontakte zu reduzieren. Die neuen Schießanlagen wurden dann in 2021 fertiggestellt. Es gibt keinen vergleichbaren KK-Stand im Landkreis, der so top für den Leistungssport ausgestattet ist.
Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle auch noch an die vielen freiwilligen Helfer der Gesellschaft, ohne die dieser Umbau nicht möglich gewesen wäre!
Wirtschaftliche Entwicklung
Der Finanzbericht fiel in diesem Jahr etwas länger aus, da die Zahlen von 2019, 2020 und 2021 auch noch nachgetragen werden mussten. Für die Gesellschaft sind neben der Gastronomiepacht auch weitere Einnahmequellen weggefallen, darunter die Parkgebühren der FSG-Schrankenanlage und vom Töpfermarkt-Parkplatzdienst. Hinzu kommt, dass es für ehrenamtliche Tätigkeiten keine Corona-Hilfen der Politik gab. Der Kassenprüfer Andreas Filgertshofer lobte aber die Schatzmeisterin für ihre sehr gute Arbeit! Somit konnte das Schützenmeisteramt und der Gesellschaftsausschuss von der Versammlung einstimmig entlastet werden. Auch der Haushaltsplan für das Jahr 2022 wurde einstimmig genehmigt. Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an die Schatzmeisterin Sabine Knoller und die Kassenprüfer Andreas Filgertshofer und Herbert Sanktjohanser, die die finanzielle Lage der Gesellschaft immer im Blick behalten und positiv lenken.
Dramatischer als die finanziellen Einbußen für die Gesellschaft war der Wegfall der sportlichen und sozialen Veranstaltungen. So musste auch wehmütig das Jubiläum in 2020 abgesagt werden. Das in den vergangenen Jahren zurückgelegte Geld für die 600-Jahrfeier wurde nun stattdessen in die Konservierung der alten Seidenfahne von 1903 investiert. So kann die Fahne das Schützenstüberl auch in den nächsten Jahrzehnten noch zieren. Der Dießener Kulturausschuss hat darüber hinaus die Kosten für die Konservierung der zwei Fahnenbänder übernommen. Und der Schützenkommissar Herbert Kirsch scherzte, dass wir auch die ausgefallene 600-Jahrfeier zusammen in 100 Jahren nachholen werden.
Sport
Auch wenn sich die sportlichen Erfolge der letzten drei Saisons auf die Luftgewehr Bundesliga-Mannschaft beschränken, waren deren Leistungen umso eindrucksvoller. Zunächst konnte die Bundesliga-Mannschaft 2019/2020 den ersten Platz in der 2. Bundesliga belegen, wodurch sie sich für den Aufstiegskampf in die 1. Bundesliga qualifizierten. Dort lieferte die gesamte Mannschaft souveräne Ergebnisse ab, die zum Aufstieg in die 1. Bundesliga führten. Dort angekommen, musste die erste Saison 2020/2021 erst einmal coronabedingt ausfallen. Somit konnte die FSG zum Saisonstart 2021/2022 behaupten, bereits das zweite Jahr in der 1. Bundesliga zu schießen, ohne überhaupt einen einzigen Schuss in der höchsten deutschen Liga abgegeben zu haben. Als es dann endlich mit den Wettkämpfen richtig losging, hatte die Luftgewehr-Mannschaft zunächst erst kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu. Alle Wettkämpfe der Saison waren, wie vermutet, für uns als Aufsteiger und junge Truppe eine Herausforderung. Das gemeinsame Ziel, am Ende der Saison auf dem Nicht-Abstiegsplatz zu langen, wurde mit nur zwei Siegen leider nicht ganz erreicht. So fand sich die FSG Dießen am Ende der Saison in der Relegation wieder. Dort hat die Mannschaft aber nochmal alles aus sich herausgeholt und somit nicht nur den Klassenerhalt geschafft, sondern auch zwei neue Vereinsrekorde aufgestellt. Mit so viel Kampfgeist steht einer weiteren Saison in der 1. Bundesliga nichts im Wege! Und dieses Mal hoffentlich wieder unter „normalen“ Bedingungen mit vielen Zuschauern, ausgelassener Stimmung und eben allem, was diese Liga so außergewöhnlich macht. Hier geht der Dank an alle Sponsoren, die trotz der schweren Zeit die Bundesliga-Mannschaft finanziell unterstützt haben, allen voran die Marktgemeinde Dießen und die Sparkasse Landsberg-Dießen. Jetzt wird aber erst einmal an der Grillfeier am 09. Juli 2022 der Klassensieg in der 2. Bundesliga, der Aufstieg in die 1. Bundesliga und der Klassenerhalt in der 1. Bundesliga gebührend nachgefeiert!
Gesellschaftliche Entwicklung
Über die vergangenen zwei Jahre kann bilanziert werden, dass es einen erheblichen Mitgliederschwund, und somit auch Einnahmen-Rückgang gab. Im Vergleich zum Jahr 2019 sank die Mitgliederzahl in der FSG von 173 auf 146 Mitglieder. Dieser Rückgang zeigt sich aber nicht nur in der FSG, sondern betrifft den gesamten Schützenbund. Bis zur Corona-Pandemie gab es einen natürlich stattfindenden Mitgliederwechsel, bei dem sich die Ein- und Austritte in etwa ausgeglichen haben. Durch die Corona-Pandemie traten zwar weiterhin Mitglieder aus, aber gleichzeitig konnten durch den eingestellten Schießbetrieb und die abgesagten öffentlich wirksamen Veranstaltungen keine Neuaufnahmen stattfinden. Der „normale“ Schießbetrieb in der FSG wurde auf einen Tag in der Woche reduziert. Problematisch war der Umgang mit den gültigen Corona-Regeln. In den ehrenamtlich geführten Schützenvereinen und Schützengesellschaften waren die Schützenmeister dafür zuständig, dass die Corona-Regeln eingehalten werden. Bei einem Regelverstoß werden auch zunächst die Schützenmeister zur Verantwortung gezogen und hätten ein Ordnungsgeld von bis zu 5.000 Euro zu zahlen. Auch in der FSG konnte festgestellt werden, dass sich nicht alle Mitglieder an das Hygienekonzept gehalten haben bzw. ungeimpft waren. Durch die strengen Vorsichtsmaßnahmen kann die FSG aber auch von Glück sagen, dass niemand an Corona gestorben ist und sich der Aufwand somit gelohnt hat. Das bedeutet aber nun auch für die FSG einen schwierigen Neuanfang mit weniger besuchten Schießabenden als vor drei Jahren. Corona hat nicht nur in der FSG, sondern in jedem Verein für einen zähen Anlauf im Trainingsbetrieb gesorgt, sodass diese erst wieder in die Gänge kommen müssen.
Die Jugendtrainerin Lisi Stainer berichtete, dass die Trainings für die Jugend in den letzten zwei Jahren so gut es ging aufrechterhalten wurden. Als nächstes wird ein Ausflug in den Skyline Park geplant, ebenso nimmt die Jugend am Guschu Open in Hochbrück teil. Auch das Ferienprogramm wird dieses Jahr wieder stattfinden, wodurch in der Vergangenheit immer weitere Jungschützen-Mitglieder gewonnen werden konnten.
Ausführlich wurde dann die Auswertung der vor kurzem durchgeführten Mitgliederbefragung von Eva Stainer vorgestellt. Manche Anregung wurde dabei für das zukünftige gesellschaftliche Leben gegeben. Zu diesem Neuanfang werden hoffentlich auch die von Christian Kettl gestaltete Internetseite der Gesellschaft und deren neue Inhalte beitragen.
Ehrungen und Neuwahlen
Geehrt werden konnten zwei Mitglieder der Gesellschaft, die in den vergangenen Jahren die Geschickte der Gesellschaft positiv prägten.
Zum einen wurde der Schützenkommissar Herbert Kirsch mit der Silbernen Gams des Schützenbezirkes Oberbayern ausgezeichnet. Er hat sich in dieser Funktion 26 Jahre lang für die Belange der FSG eingesetzt und war dieser immer sehr verbunden. Nun übernimmt seine Nachfolge die 2020 neu gewählte Bürgermeisterin Sandra Perzul. Sie wurde einstimmig zur Schützenkommissarin gewählt und damit ebenfalls in die Gesellschaft aufgenommen. Jakob Stainer gratuliert Sandra Perzul zur Wahl als erster Schützenkommissarin und freut sich, dass die Gemeinde Dießen bereits zugesagt hat, dass im Herbst der Heimwettkampf der 1. Bundesliga wieder in der Mehrzweckhalle ausgetragen werden kann.
Mit großem Applaus wurde Käthi Kellringer einstimmig zum ersten weiblichen Ehrenmitglied der FSG ernannt. Sie ist seit 1992 Mitglied und seitdem die größte Gönnerin der Gesellschaft. Zur Einführung des rekonstruierten Schützengwands von 1790 bzw. 1803 spendierte sie 1998 Riegelhauben für die Damen. Obwohl sie selbst keine Schützin ist, ist sie im Schützenkreis wegen ihres Dackels „bekannt wie ein bunter Hund“. An dieser Stelle nochmals herzlichen Glückwunsch an die Geehrten!
In diesem Jahr wurden bei den Wahlen Jakob Stainer als 1. Schützenmeister und Markus Knedlik als Sportwart in ihren Ämtern bestätigt. Außerdem stellten sich im Gesellschaftsausschuss Sabine Kettl und Heinz Knedlik zur Wiederwahl. Neu in den Gesellschaftsausschuss aufgenommen wurden Caroline und Christine Schwarz, Andi Hirmer, Hansjörg Ender und Armin Brauns bzw. Matthias Birkenseer als Ersatzmitglied. Auch die Kassenprüfer Andreas Filgertshofer und Herbert Sanktjohanser wurden wiedergewählt. Alle Ämter wurden einstimmig bestätigt. Die FSG Dießen bedankt sich bei den Neu- und Wiedergewählten für ihr ehrenamtliches Engagement und wünscht ihnen eine gute Zusammenarbeit.